Gruselgeschichten neuer Prägung, Tiefgründiges und Scharfsinniges ziehen den Leser in dieser Sammlung exzellenter Short-Stories in den Bann. Die Fragwürdigkeit menschlicher Verhaltensweisen in extremen Situationen und die Ohnmacht des Einzelnen angesichts plötzlich einbrechender Katastrophen versucht der Autor unter Außerachtlassung jeglicher Tabus zu entlarven. Mit subtiler Ironie und beißender Schärfe nagt er am Mythos Mensch und stellt traditionelle Wertvorstellungen auf den Kopf. In der Geschichte „Das Glasauge“ versucht ein erfolgreicher Arzt Schicksal zu spielen, und wird eben durch jene unvorhersehbaren, merkwürdigen Fügungen des Lebens ausgetrickst. Das Lachen bleibt dem Leser dabei jedoch im Hals stecken. Ernst W. Heine schildert Situationen, die das Element des Absurden in unserer scheinbar von Logik geprägten Realität fixieren. Die Groteske „Die Astronauten“ ist eine Parabel für die Inhumanisierung unseres technologisierten Planeten. Als Pionier des Fortschritts gefeiert wird die synthetische Hülle Gibson zu Grabe getragen, während Körper und Geist in den Gefilden des Außerirdischen verschollen bleiben. Den Autor lockt und verführt die Magie des Todes zu bizarren gedanklichen Konfigurationen. Das Grauen manifestiert sich im Alltäglichen. Ein Dämon sitzt dem Menschen im Nacken und führt ihn gleichsam als Schatten seines Ichs in Versuchung.