Ich glaube nicht an den Satz: „Lebe so, als ob der heutige Tag dein letzter wäre!“ Ich lebe so, als ob ich noch hundert Jahre vor mir hätte. Ich habe lange gebraucht, um jung zu werden.
Ich will mit meinen Büchern nicht Dumme gescheit, sondern Gescheite nachdenklich machen. Dabei bemühe ich mich, die Stellen wegzulassen, die der Leser im Allgemeinen überspringt.
Was ich nicht mag
Weihnachtsfeiern, Weltkriege, Schlipse und Schlangestehen, Erzieher umd Emanzen.
Sämtliche Ämter, vom Finanzamt bis zum Standesamt, jede Form von Ketten, auch Kettenraucher, alle Massen, egal ob auf der Straße oder auf der Personenwaage.
Was ich mag
Nudelsuppen und Nobelpreise, alle Eliten, egal ob im Bett, im Weinkeller oder im Bücherschrank.
Schöpferischer Müßiggang vom Schreiben bis zum Bergwandern.
Vom Lesen vergöttert, von der Steuer vergessen.
Nie verlegen, aber immer einen Verleger zur Hand.
Verlass auf Hirn und Hoden bis ins hohe Alter und einen sanften Tod im Schaukelstuhl mit einem guten Buch im Schoß.
Es gibt drei Regeln, wie man einen erfolgreichen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand wie sie lauten.
Ein Autor, der über seine Bücher spricht, ist dabei genauso voreingenommen wie eine Mutter, die über ihre Kinder spricht...
Wer einen Autor kennenlernen will, weil ihm die Bücher gefallen, der handelt genauso unüberlegt wie jemand, der eine Kuh kennenlernen will, weil ihm ihr Käse schmeckt.
Bei jeder Veranstaltung, an der ich teilnehme - vom Theater bis zur Oper, von der Lesung bis zur politischen Kundgebung oder Kirchenpredigt - frage ich mich, wann würdest du abschalten, wenn es im Fernsehen wäre? Häufig nach wenigen Minuten.
Man sollte jeden Abend mit einem guten Buch ins Bett gehen, oder wenigstens mit einem, der gerade ein gutes Buch gelesen hat.
Gedanken zum historischen Roman
Wenn man einen historischen Menschen beschreibt, kann man nicht zeigen, wie er wirklich war, sondern nur, wie er gewesen sein könnte in seinen Handlungen und Widersprüchen. Möglicherweise wissen wir heute mehr über die beschriebene Person, als sie selbst von sich wusste.
Schöpferischer Müßiggang
Eine Weile, wo und wie auch immer, als Vagabund gelebt und Zeit für sich gehabt zu haben, ist für jeden Künstler eminent wichtig. Nomaden schaffen nichts, während die Sesshaften zu bedächtig sind. Erfolgreiches Kunstschaffen setzt einen sesshaften Abenteurer voraus.
Guter Rat
Geht und steckt euch bei den Gesunden an!
Lebenslauf
1935 | geboren in Berlin, im Krieg mehrmals Umzug in das Sudetenland und Fehmarn, danach nach dem Krieg auf Bornholm | |
1964 | Dipl. Ing. nach Studium in Architektur und Stadtplanung an der TU Braunschweig | |
1965 | Assistent am Lehrstuhl Prof. Herrenberger an der Technischen Universität | |
1968 | Architekt für Prof. Hentrich in Johannesburg, Südafrika | |
1973 | Eigenes Architekturbüro in Johannesburg | |
1974 | Herausgabe des Monatsmagazins „SAUERKRAUT“ und Gründung des gleichnamigen politisch-literarischen Kabaretts in Johannesburg | |
1978 | Rückkehr nach Deutschland Vorträge und Hörspiele beim Rundfunk u.a. Projektleiter einer Trabantenstadt bei Al-Khobar, Saudiarabien |
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1982 | Leiter der Architektur-Abteilung bei Fichtner, beratende Ingenieure, Stuttgart | |
1984 | Rückberufung ins Innenministerium Riyadh, Saudiarabien als technischer Berater der Regierung | |
seit 1986 | als freier Schriftsteller in Bayern mit einer langen Kette von Büchern, bekannt als Kille Kille Geschichten, Halsband der Taube, Nur wer träumt, ist frei..., die in viele Sprachen übersetzt wurden. | |
2023 | verstorben im Juni 2023 in seiner niederbayrischen Wahlheimat |
Lesen wir Shakespeare oder hören wir Mozart aus einem anderen Grund, als weil es uns Freude bereitet?